Wie läuft eigentlich so eine Bewerbung bei ZURIGA?
4. Dezember 2023
Erwartet ihr wirklich ein Video von mir? Und was verdient man eigentlich bei euch? Die Fragen gehen an Dana, sie verantwortet die Themen «People und Culture» bei ZURIGA. Das Gespräch führt Niki – das trifft sich gut, weil ihre eigene Bewerbung nur wenige Monate zurückliegt und weil sie jetzt die Kommunikation bei ZURIGA macht.
Niki: Meine eigene Bewerbung fühlte sich an wie die zwei krassesten Dates, die ich je hatte. Ich finde, ihr habt mich ziemlich auf die Probe gestellt. Nach der zweiten Runde dachte ich: Wenn das kein Match ist, dann weiss ich auch nicht weiter. Sind Bewerbungen immer so intensiv bei ZURIGA?
Dana: Wir versuchen Bewerber:innen in recht kurzer Zeit, möglichst gut zu verstehen. Dazu wollen wir wissen, was dich antreibt, worin du wirklich gut bist und wohin du dich entwickeln möchtest. Wir wollen wissen, ob wir zusammenpassen. Und wenn ich mir das so überlege, ist es tatsächlich ein bisschen wie bei einem Date.
Was mir in Erinnerung geblieben ist: dass ihr immer wieder nachhakt. So als ob ihr zu einem Kern vorstossen wolltet. Interpretiere ich zu viel?
Ich glaube, das war schon auch sehr spezifisch für deinen Job. Insbesondere in den Kommunikations-, Produkt- und auch People-Rollen suchen wir Menschen, die nach dem «Darunterliegenden» suchen.
Und worauf achtet ihr bei anderen Rollen?
Bei technischen Berufen wären es wohl auch technischere Fragen gewesen. Aber auch da fragen wir nach und wollen wissen, was an einer gewählten technischen Lösung wirklich besser ist als an den anderen.
Du hast mir mal gesagt, ihr rekrutiert «auf Potential». Kannst du das ausführen?
Für Kandidat:innen heisst das: Uns ist nicht wichtig, was genau du bisher in deinem Leben gemacht hast. Uns interessiert aber sehr, warum du das gemacht hast. Weil wir glauben, dass das vielmehr darüber aussagt, wohin es dich zieht.
Ist das nicht riskant zu sagen: «Was du bisher gemacht hast, ist uns nicht wichtig»?
Unsere bisherigen Erfahrungen bestärken uns eher darin. Ivo beispielsweise leitet bei uns die Operations, unseren grössten Bereich bei ZURIGA. Ivo hat nach dem Studium aber einfach bei einem kleinen Schmierstoffhändler begonnen. Er wollte dort lernen, wie man grosse Verträge verhandelt und ein System aufbaut, von der Beschaffung über die Lagerung bis zum Transport. Genau deshalb hat ihn Moritz an Bord geholt.
Wo finde ich offene Stellen?
In der Navigation oben unter Jobs.
Wie bewerben?
Mit CV und 2-Minuten Selfie-Video an jobs@zuriga.com.
Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?
In 2 Runden. Zuerst laden wir auf einen Espresso ein. Dann bitten wir dich, eine Aufgabe zu lösen und deinen Ansatz vorzustellen.
Wann meldet ihr euch?
Nach ca. 1 Woche.
Warum verändert sich das Wording eurer Job-Ausschreibungen manchmal?
Wir haben jeweils eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wen wir suchen. Wir merken aber, dass diese Vorstellung in der Job-Ausschreibung nicht immer auf Anhieb zum Ausdruck kommt. Wenn das passiert, texten wir neu.
Wenn Menschen sich bewerben möchten, wie können sie das am besten tun?
Am liebsten per Mail an jobs@zuriga.com. Sende uns deinen CV und ein 2-Minuten Selfie-Video.
Ich kenne viele Menschen, die nicht gerne Selfies machen und schon gar keine Selfie-Videos. Dieses Video, muss das wirklich sein?
Sorry, aber ja! Entstanden ist das aus der Idee, die Bewerbung einfacher und persönlicher zu machen. Wir brauchen keine aufwändig gestalteten Lebensläufe und auch keine ausführlichen Begleitbriefe wie früher. Ein übersichtlicher CV und ein kurzes Video, in dem du dich vorstellst, reichen. Das kann ganz unspektakulär gefilmt am Schreibtisch oder mit dem Handy sein. Dass das Überwindung kostet, verstehe ich absolut.
Und wenn die Stelle schon ein paar Wochen ausgeschrieben ist – lohnt es sich dann noch, sich zu bewerben?
Wir suchen oft intensiv und länger. Also ja, bitte. Fairerweise muss ich aber auch sagen, dass die Latte, um eingeladen zu werden, über die Zeit meist recht hoch hängt.
Wann meldest du dich zurück?
Meist innerhalb einer Woche. Wenn ich unterwegs bin, geht's manchmal länger.
Was mache ich, wenn ich im Bewerbungsprozess eine Frage habe?
Du kannst jederzeit eine Mail an jobs@zuriga.com schreiben.
Ich habe im Leben auch schon gemerkt, dass ich jobtechnisch etwas Neues brauche. Dann habe ich nicht immer die gesuchte Erfahrung mitgebracht. Wie schaust du auf solche Bewerbungen?
Die finde ich besonders spannend. Die entscheidende Frage ist «Kannst du in diese Aufgaben reinwachsen und hast du Lust darauf?». Ambition im Reinwachsen fordern wir dann schon.
Ist Michelle so ins Team gekommen?
Genau. Michelle leitet hier Finanzen. Michelle hat nach der ETH eine akademische Karriere ausgeschlagen, obwohl sie alle Voraussetzungen dafür gehabt hätte. Sie wollte in die Wirtschaft raus. Drei Jahre später hat sie sich bei uns beworben – fast ohne Finanzwissen, aber mit dem Bedürfnis, mehr mit Menschen zusammenzuarbeiten. Und mit der Fähigkeit und Bereitschaft, schnell zu lernen. Jetzt sieht sie ins ganze Unternehmen. Genau das hat sie gesucht.
Zurück zur Bewerbung. Wie geht es weiter?
Wir schauen uns deine Unterlagen sorgfältig an. Wenn wir glauben, dass es passen könnte, laden wir dich auf einen 20-minütigen Espresso hier zu uns in die Manufaktur ein.
Und wenn keine Einladung kommt …
… dann kommt stattdessen dieses Mail, das mir jedes Mal aufs Neue unangenehm ist. Was mir wichtig ist: Das sind keine Absagen «an die Person», sondern eben Absagen an den «Stellen-Kandidat:innen-Fit».
Hast du das Gefühl, dass sich Bewerber:innen aufs Interview vorbereiten können?
Nein. Oder doch. Überlege dir Fragen an uns. Was möchtest du von uns wissen, was brauchst du, damit du ein möglichst umfassendes Gefühl von ZURIGA bekommst?
Was mir gerade in den Sinn kommt und was mich auch schon Leute gefragt haben: Muss man bei ZURIGA eigentlich Kaffee mögen?
So gut, diese Frage kommt immer wieder. Die Antwort ist ziemlich einfach: Nein, überhaupt nicht! Klar, wir verkaufen Kaffeemaschinen. Aber was wir den Menschen auch mitgeben, ist ein Lebensgefühl, eine Werthaltung. Und so ist Kaffee viel mehr als Kaffee. Nämlich ein Moment der Pause, ein Moment des kurzen Gesprächs oder das morgendliche Ritual mit der Zeitung.
Was passiert nach Runde 1?
Wenn wir nach der Runde 1 beide das Gefühl haben, dass es passen könnte, dann laden wir dich ein zweites Mal ein. Diesmal senden wir dir vorab eine Aufgabe. Im 2. Gespräch geht es dann um deinen Lösungsansatz. Wir wollen verstehen, wie du arbeitest. Dabei kannst und sollst du auch uns unbedingt auf die Probe stellen.
Und dann, was passiert nach Runde 2?
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass wir dann eine Entscheidung fällen können. Wenn das Interesse gegenseitig ist, machen wir dir ein Angebot.
Was enthält dieses Angebot?
Das Angebot enthält alle wichtigen Eckdaten wie deine Rolle, den Startzeitpunkt, dein Pensum und natürlich den Lohn. Zudem senden wir dir eine Zusammenfassung unseres Personalreglements, damit du deine Pflichten und Rechte schwarz auf weiss hast.
Können Bewerber:innen den Lohn noch nachverhandeln? Und was verdient man bei ZURIGA eigentlich?
Es gibt kein Nachverhandeln, denn da ist bereits viel Denke reingeflossen. Wir stellen sicher, dass das Angebot zur Rolle passt und unsere interne Fairness wahrt. Bei jeder Position ist aber natürlich eingeplant, dass du dich über die Zeit hier entwickeln kannst – fachlich, menschlich und lohntechnisch.
Tendenziell zahlen wir bei den tiefen Löhnen über dem Markt. Bei den hochqualifizierten Rollen ist es umgekehrt. Viele hier im Team würden an anderen Stellen mehr verdienen. Dann müssten sie aber in Konzernstrukturen wechseln, hätten weniger Flexibilität, weniger Gestaltungsfreiraum. Unser Ziel ist ja ein interessantes Gesamtpaket – und da gehört ein guter Lohn definitiv dazu.
Und dann?
Dann beginnt die Vorfreude. Und wenn es bis zu deinem Start noch länger dauern sollte – zum Beispiel wegen Kündigungsfristen – dann schicken wir dir zur Überbrückung schonmal eine ZURIGA und eine Mühle nachhause.
Danke Dana! Das waren viele Fragen. Gibt's noch was zu sagen?
Nur, dass ich mich auf die Bewerbungen freue. Und dass mir der Austausch mit den Kandidat:innen Spass macht und mich auch immer in irgendeiner Form weiterbringt. So wie Gespräche mit dir, Niki.