Was ist der richtige Kaffee für mich?

25. August 2020

Kaffeedegustation: Was schmeckt dir?

Kaffee ist so vielfältig wie Wein. Sorten, Verarbeitungsmethoden, Röstung, manchmal sogar die Lagerung haben Einfluss auf das Aroma der Bohne. Wir machen es kurz und bündig: Welches Kaffeegetränk trinkst du am liebsten, und welche Kaffeebohnen passen dazu?

 

Kurz-Theorie: Kaffee

Frischer Kaffee ist besser. Ausschlaggebend ist das Röstdatum: Innert drei Monaten nach Röstung sollten die Bohnen verbraucht sein. Aus älteren Bohnen sind ätherische Öle und Gase bereits soweit entwichen, dass sie keine schöne Crema mehr erzeugen und in der Tasse flach schmecken. Ein guter Röster schreibt deshalb das Röstdatum auf seine Verpackung oder gibt darüber Auskunft. Kaffee vom Grossverteiler ist aufgrund der langen Lieferkette meist zu alt, um das beste Resultat zu erzielen.

Arabica und Robusta sind die beiden grössten kultivierten Kaffeesorten. Sie machen zusammen 96% des weltweiten Anbaus aus. Arabica schmeckt tendenziell fruchtig und säuerlich, Robusta nussig oder erdig.

Röstgrade verändern den Kaffee noch einmal zusätzlich geschmacklich. Helle Röstungen sind eher säurehaltig, dafür fruchtig. Dunkle Bohnen besitzen fast keine Säuren mehr, es treten Röstaromen in den Vordergrund wie Kakao oder Mandeln. Auch die Bitterkeit nimmt etwas zu. Eine mittlere Röstung gilt als Kompromiss zwischen Säure und Röstaroma.

Röstungen von links nach rechts: Helle Röstung, Mittlere Röstung, Sehr dunkle Röstung

Espresso

Wir empfehlen mittlere bis dunkle Röstungen. Wer ganz neu auf Espresso aus Siebträgermaschinen umsteigt, fährt am besten mit einer Mischung. Zum Beispiel 75% Arabica, 25% Robusta.

Mischungen werden von Röstern konzipiert mit dem Ziel, ein ausgewogenes Geschmackserlebnis zu erzielen. Ausserdem sorgt ein kleiner Robusta-Anteil für eine schaumigere Crema und verdrängt die Säuren des Arabica.

Wenn du experimentierfreudig bist und die ganze Diversität der Kaffee-Geschmackswelt kennenlernen willst, sind sortenreine Bohnen, sogenannte «single origins» dein Fall. Diese Kaffees kommen aus einer bestimmten Region, manchmal sogar von einer einzelnen Farm. Die geschmackliche Prägung ist bei diesen Bohnen deshalb besonders intensiv.

 

Café Crème

Hier sind mittlere bis dunkle Mischungen geeignet. Sortenreine Kaffees verlieren bei einem längeren Bezug ihre Komplexität und schmecken dann wässrig.

 

Milchgetränke

Die Milch entzieht dem Kaffee seine Säure, und der Milchzucker sorgt für eine angenehme Süsse. Ideal für einen aromareichen Cappuccino sind sortenreine, hell ausgeröstete Arabica-Kaffees oder Mischungen aus verschiedenen Arabica-Bohnen.

 

Wo kaufen?

Deinen Kaffee kaufst du am Besten bei einem Röster in deiner Nähe. So ist die Lieferkette kurz und der Kaffee in frisch. Er kann dir die verschiedenen Kaffees beschreiben und Empfehlungen nach deinen Vorlieben aussprechen. Und du kannst ihn häufig auch gleich probieren.

Du kennst keine Rösterei in der Region? Die Kaffeemacher:innen aus Basel haben auf einer Liste und einer Karte verschiedene Schweizer Röstereien zusammengetragen. Hier wirst du bestimmt fündig.

 

Schweizer Kaffeeröstereien, gesammelt von den Kaffeemachern